Kunst im Wiederaufbau
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Living Room

Im September 2023 eskalierte der langjährige Konflikt um Bergkarabach mit einem gross angelegten militärischen Angriff Aserbaidschans, der zu dessen Kontrolle über das gesamte Gebiet führte. Nach diesem Vorfall führte die Angst vor ethnischer Säuberung zu einer Massenflucht der Karabach-ArmenierInnen nach Armenien.

The Living Room ist ein verbindender Raum für vertriebene Gemeinschaften aus Bergkarabach, armenische Künstler*innen sowie internationale Kulturschaffende, die in verschiedenen sozialen und künstlerischen Formen zusammenarbeiten. Ziel ist es, Leute, die ihre Heimat verloren haben, zu ermutigen, sich nicht dauerhaft als Opfer zu identifizieren, und Kunstschaffende zu unterstützen, sich mit kreativen und basisorientierten, konfliktbewussten Ansätzen für eine friedliche Zukunft zu engagieren.

Einer der Schwerpunkte der Aktivitäten im Living Room ist die Förderung sozial engagierter Kunstpraktiken als kraftvolles Mittel zur friedlichen Konflikttransformation. Er bietet einen sicheren Raum für Austausch, Zusammenarbeit und zum Lernen. Der physische Raum, der sich in einem Randbezirk von Jerewan befindet, ist offen, zugänglich und entwickelt sich kontinuierlich als lebendiger Raum für Kunst und Gemeinschaften aus Armenien und der ganzen Welt weiter. 

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For This Dance I Will Take the Lead

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Foto: Sipan Grigoryan

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Foto: Sipan Grigoryan

Im Januar 2025 brachte For This Dance I Will Take the Lead das Publikum im Living Room in Jerewan zu einer intimen und transformativen Tanzaufführung zusammen. Sechs Teilnehmende – die alle die Erfahrung teilten, ständig von anderen „geführt“ zu werden – übernahmen die Führung und leiteten das Publikum durch individuelle Choreografien, die sie selbst entwickelt hatten.

Diese Aufführung war der Höhepunkt eines Open-Call-Projekts unter der Leitung der Künstlerin Tellervo Kalleinen und des Choreografen Tsolak Mlke-Galstyan. Über Wochen hinweg erarbeiteten die Teilnehmenden – viele ohne Tanzerfahrung – ihren persönlichen und ausdrucksstarken Tanz, in dem sie sich durch die Bewegung selbst ermächtigten. Das Projekt bot einen sicheren und kollaborativen Raum für Selbstentfaltung und ermöglichte es jedem und jeder Teilnehmer*in, die eigene Geschichte auf eindrucksvolle und immersive Weise zu teilen.

Die von der Finnischen Kulturstiftung unterstützte Veranstaltung war ein eindrucksvolles Zeugnis wie durch Tanz Verbundenheit, Selbstbestimmung und persönliche Transformation gefördert werden kann.

Ort und Jahr
Jerewan, 2025

Tanz-Anleitende
Asmik Aleksanyan
Inna Kolupaeva
Davit Minasyan
Siarhei Payarkau 
Maria Sinanyan
Zaruhi Yesayan

Projektleitung
Shoghakat Mlke-Galstyan (artasfoundation)
Yana Avanesyan (artasfoundation)

Konzept
Tellervo Kalleinen

Moderation
Tsolak Mlke-Galstyan, Tellervo Kalleinen

Choreografische Unterstützung
Tsolak Mlke-Galstyan

Musik und Tontechnik
Lusinè Mlke-Galstyan

Produktion
Shoghakat Mlke-Galstyan

Dolmetscherin
Stella Loretsyan

Finanzieller Beitrag
Project ECHO
Finnish Cultural Foundation
Private Spenden

Art and Social Transformation Lab

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Foto: Arusyak Simonyan

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Foto: Arusyak Simonyan

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Foto: Arusyak Simonyan

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Foto: Arusyak Simonyan

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Foto: Rana Yazaji

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Foto: Ani Galstyan

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Foto: Arusyak Simonyan

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Foto: Shoghakat Mlké-Galstyan

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Foto: Yana Avatesyan

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Foto: Yana Avatesyan

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Foto: Yana Avatesyan

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Foto: Lusine Galstyan

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Foto: Lusine Galstyan

Für seine erste internationale Aktivität im Living Room lud die artasfoundation Künstler*innen, Kunstvermittelnde, Forschende und Kunstschaffende ein, an einem siebentägigen Laboratorium über Kunst und soziale Transformation teilzunehmen. Das Laboratorium wurde als Lern- und Experimentierraum für 10 bis 12 Teilnehmende gestaltet, um künstlerische Praktiken zu entwickeln, die mit Gemeinschaften interagieren und sie ermutigen, die Kontrolle über ihr Leben zu übernehmen und sich durch kreative Methoden mit vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen auseinanderzusetzen.

Wir wünschen uns, dass eine unterstützende Praxisgemeinschaft entsteht, um Künstler*innen in ihrem Umgang mit der Unsicherheit der heutigen Zeit zu stärken und die Rolle zeitgenössischer Kunst in der friedlichen sozialen Transformation neu zu überdenken.

Die teilnehmenden Künstler*innen und Kunstschaffenden nutzten das Laboratorium, um gemeinsam ihre Projektideen zu entwickeln. In der Folge werden drei Projekte im Living Room realisiert:

Where is your Safe Space #7, ein Performance-Kunstprojekt unter der Leitung von Tereza Davtyan, Kuratorin, Petros Ghazanchyan, Tänzer, und Inna Ghazaryan, Tänzerin. Das Projekt ist eine dynamische Performance-Kunstreihe, die das facettenreiche Konzept von sicheren Räumen in unserer zunehmend komplexen Welt erforscht.

Transparent – Narratives from Artsakh, ein Projekt unter der Leitung von Stella Loretsyan, Schriftstellerin, und Lusine Mlke-Galstyan, Musikerin. Das Projekt hilft zehn Bergkarabach-Armenier*innen dabei, ihre persönlichen Geschichten zu teilen und diese in Kunstwerke zu transformieren, die durch zwei Veranstaltungen und starke Einbindung von lokalen und internationalen Medien einem breiteren Publikum präsentiert werden.

Home is where your Heart is, ein Kunsttherapie-Projekt, das von Ani Galstyan, bildende Künstlerin, Eliza Baghdiyan, Musikerin und bildende Künstlerin, Timofey Bichkov, Kunsthistoriker und bildender Künstler, und Anna Tenenbaum, bildende Künstlerin, geleitet wird. Das Projekt zielt darauf ab, zwangsweise vertriebenen Menschen zu helfen, mit erlebten Traumata umzugehen.

Neben den von artasfoundation organisierten Aktivitäten beherbergt der Living Room auch andere Projekte, die einfach einen Ort zum Arbeiten benötigen. Der physische Raum ist für Kunstschaffende, Organisationen und Gemeinschaften zugänglich, die sich mit sozialer Transformation beschäftigen und einen Raum suchen zum Üben, Proben, Zusammenkommen, Austauschen, Aufführen oder einfach, um sich zu treffen. 
 

Ort und Jahr
Jerewan, 2024

Teilnehmende
Tereza Davtyan, Ani Galstyan, Petros Ghazanchyan, Inna Ghazaryan, Eliza Baghdiyan, Stella Loretsyan, Yana Avanesyan, Anna Tenenbaum, Timofey Bichkov, Lusine Mlke-Galstyan

Dolmetscherin 
Maria Andryan

Projektleitung
Shoghakat Mlke-Galstyan (artasfoundation)
Rana Yazaji (artasfoundation)

Finanzieller Beitrag
Project ECHO
Private Spenden
 

Die Schreibweise in den Projekten und deren Titel liegt in der Verantwortung der Künstler*innen und muss nicht mit der von artasfoundation verwendeten Schreibweise übereinstimmen. Die Nutzung von Bezeichnungen und Namen, besonders im Hinblick auf die Konfliktregionen, werden durch die Stiftung nicht als Anerkennung oder Nichtanerkennung ausgelegt. Sie haben in diesem Zusammenhang keinerlei politische Konnotationen.