Forschung und Vernetzung
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CAS Arts and International Cooperation

Wie kann Kunst in Krisenregionen zu sozialem Wandel beitragen? Welches Fachwissen brauchen Organisierende und Kunstschaffende für künstlerische Kollaborationen in fragilen Kontexten? Ausgehend von diesen Fragen erarbeitete artasfoundation ein Curriculum für den Nachdiplom-Studiengang (CAS) Arts and International Cooperation an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). In diesem Studiengang, der von artasfoundation auch geleitet wird, unterrichten erfahrene internationale Praktiker*innen aus der Kunst und aus dem Projektmanagement sowie Forschende aus der Schweiz und dem Ausland.
Im Zentrum des Studiengangs stehen Praxis und Theorie aus den Bereichen der zeitgenössischen Kunst, der internationalen Zusammenarbeit, der humanitären Arbeit und aus dem Peacebuilding. Präsentationen und Übungen, sowie eine Studienreise zur Auseinandersetzung mit in Konfliktregionen durchgeführten Kunstprojekten, stehen auf dem Programm.
Der Studiengang ist berufsbegleitend und besteht aus vier Modulen. Er richtet sich an Menschen, die in der internationalen Zusammenarbeit tätig sind und ihre Expertise im Gestalten und Organisieren von Kunstprojekten erweitern möchten und an erfahrene Kunstschaffende und Kurator*innen, die ihr Wissen in der internationalen Zusammenarbeit vertiefen wollen. Er richtet sich ausserdem an Menschen, die in fragilen Kontexten tätig sind und internationale Partner*innen in ihre Projekte einbinden möchten.

 

CAS Arts and International Cooperation 2023

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Foto: artasfoundation

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Foto: artasfoundation

Bereits zum vierten Mal findet der Kurs, den wir im Rahmen des Weiterbildungsprogramms der ZHdK anbieten, statt. Wir führen das Curriculum zu Kunstinitiativen in konfliktbetroffenen Regionen weiter, das sich mit seinem doppelten Fokus auf die Zusammenarbeit zwischen Globalem Süden und Norden und auf das Verhältnis zwischen den Bedürfnissen von Kunstschaffenden und Förderorganisationen bewährt hat. Diesmal können wir noch weitere profilierte Expert*innen als Dozierende einladen. 

Einen wesentlichen Faktor für den Lerneffekt des Kurses bildet der Austausch unter den Teilnehmenden. Sie kommen aus so unterschiedlichen Regionen wie Westeuropa, dem Kaukasus oder arabischen Ländern. Angesichts der aktuell eskalierenden Gewalt in Osteuropa und im Nahen Osten bildet der Kurs für sie einen Rahmen, in dem sie einander ihre jeweiligen Perspektiven erklären können. So wird die Gruppe zu einem Modell für freundschaftlichen und respektvollen internationalen Austausch. Es ist kein Austausch, der schnelle Lösungen aufzeigt, doch eine Gemeinsamkeit in der je eigenen Betroffenheit und Sorge und im Bedürfnis, sich zu engagieren. Sich mit den Möglichkeiten und Grenzen künstlerischer Initiativen in Konfliktregionen auseinanderzusetzen, wird hier konkret relevant.

Die Zieldestination der Studienreise – ein zentrales Element des Kurses – bildete diesmal Tunesien. Hier kann Rana Yazaji, die den Kurs zusammen mit Dagmar Reichert leitet, auf ein bewährtes Netzwerk von Kulturinstitutionen zurückgreifen. Wir besuchen viele dieser Institutionen und erfahren mehr über ihre Arbeit: eindrückliche Leistungen in einem schwierigen politischen und ökonomischen Umfeld! Es zeigt sich, was Kunstschaffende durch langjährige Kontinuität ihres Engagements und pragmatische gegenseitige Unterstützung erreichen können.

Am Ende des einjährigen Weiterbildungslehrgangs steht diesmal neben der Präsentation der Diplomarbeiten und der Verleihung des Certificate of Advanced Studies auch ein aussergewöhnliches Treffen: Ein Austausch unter den Teilnehmer*innen aller vier bisherigen Jahrgänge des CAS Arts and International Cooperation.

Ort und Jahr
Zürich, 2023–2024

Teilnehmende 
Salina Abaza
Andrea Amaro da Silveira Maciel
Abdallah Damra
Seline Fülscher
Evelin Keller
Seba Kourani
Monika Kunz
Stella Loretsyan
Hiba Merez
Alexandra Staeheli
Yota Tsorta
Andreas Wagner
Gunda Zeeb

Dozierende 
Dan Boyden (London)
Taghrid Choucair Vizoso (London)
Anna Fleischer (Beirut)
Hanane Haj Ali (Beirut)
Dana Landau (Zürich)
Dagmar Reichert, artasfoundation/ZHdK (Zürich)
Suba Umathevan (Zürich)
Rana Yazaji, artasfoundation (Berlin)

Studiengangsleitung 
Dagmar Reichert (artasfoundation, ZHdK)
Rana Yazaji (artasfoundation)

Partnerorganisation 
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Zentrum Weiterbildung

Finanzieller Beitrag 
Private Spenden

CAS Arts and International Cooperation 2021

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Foto: artasfoundation

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Dagmar Reichert

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Foto: Dagmar Reichert

Stefanie Schuepbach

Foto: Stefanie Schüpbach

Für die dritte Druchführung des berufsbegleitenden Weiterbildungskurses mit neu überarbeitetem Curriculum konnte mit der syrischen Kulturmanagerin Rana Yazaji neben Dagmar Reichert eine neue Co-Direktorin gewonnen werden. Für das Thema Arts and International Cooperation: Collaborating in Fragile Contexts and in Processes of Peacebuilding setzt der Kurs seine Schwerpunkte einerseits auf die Zusammenarbeit zwischen Menschen aus dem Globalen Norden und dem Süden, andererseits auf das Verhältnis zwischen den Bedürfnissen von Kunstschaffenden und den Verfahrensweisen von Organisationen, die derartige Kunstprojekte mandatieren.

Diesmal nehmen an der Ausbildung 16 Studierende aus zehn verschiedenen Ländern teil, einige von ihnen selbst Kunstschaffende, andere Kurator*innen oder Kulturmanager*innen. Ein grosser Teil des Lernprozesses im Kurs entsteht in der Auseinandersetzung zwischen ihren unterschiedlichen Perspektiven, kulturellen Hintergründen und Erfahrungen.

Angesichts der Corona-Pandemie und der herrschenden Reisebeschränkungen stellt die vielfältige Herkunft der Teilnehmer*innen aber auch eine organisatorische Herausforderung dar. Zwei Module des Kurses werden hybrid, das heisst vor Ort und übertragen im Internet unterrichtet. Auch die Studienreise muss verschoben werden, doch findet sie schliesslich im Februar 2022 in Beirut statt. Eindrücklich erleben wir dort, wie Kulturschaffende und NGOs in der schwierigen Lage des Landes ihre Arbeit fortzusetzen versuchen. In ihren abschliessenden Diplomarbeiten verbinden die Studierenden das im Kurs Erfahrene mit dem eigenen Arbeitshintergrund. Mit einer kurzen Präsentation der Arbeiten und Diplomübergabe endet der Kurs im Juni 2022.


Ort und Jahr
Zürich, 2021–2022

Teilnehmende
Louise Bozelek (Basel)
Asida Budba (Moskau)
Alechandro Duque (Medellín, Kolumbien)
Julien Fehlmann (Porrentruy)
Joelle Gehrig (Herrenschwanden)
Gregory Jean (Port-au-Prince, Haiti)
Lorenz Hegi (Lenzburg)
Nadja Köffler (München)
Elisabeth Kraus (Leipzig)
Myriel Meissner (Luzern/Mostar)
Yaroslav Minkin (Ivano-Frankivsk, Ukraine)
Zain Saleh (Berlin)
Stefanie Schüpbach (Bern)
Ximena Sedano (Bern)
Shery Sidhom (Kairo)
Joya Sfeir (Libanon)

Dozierende
Erik Altdorfer, Theater (Zürich)
Mudar Alhaggi, Theater (Berlin)
Dan Boyden, The Change Collective, Theater (London)
Nicola Dahrendorf, Human Rights (London)
Kilian Haselbeck, Tanz (Zürich)
Meret Schlegel, Tanz (Zürich)
Angela Stoecklin, Tanz (Zürich)

Studiengangsleitung
Dagmar Reichert (artasfoundation, ZHdK)
Rana Yazaji (Forscherin, Kulturmanagerin)

Vertreterinnen des ZKF
Sandra Frimmel (artasfoundation)
Bettina Ganz (Zürcher Hochschule der Künste)

Partnerorganisation
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Zentrum Weiterbildung

CAS Arts and International Cooperation 2019

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Foto: artasfoundation

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Foto: artasfoundation

Nach dem Kursbeginn im Januar 2019 in Zürich mit einer internationalen Teilnehmer*innengruppe, ist im Mai der Libanon das Ziel der einwöchigen Studienreise des CAS-Kurses. Dabei werden in Beirut, Tripoli und in der Bekkaa Ebene zahlreiche Organisationen besucht, die mit Kunst mit und für Menschen in Flüchtlingslagern arbeiten oder in spannungsvollen Stadtquartieren Brücken zwischen religiösen oder politischen Gruppierungen bauen. Die Konsequenzen des andauernden Krieges im benachbarten Syrien sind dabei ein präsentes Thema. Beim dritten Modul im September sind die Teilnehmer*innen zu einer lebendigen und vielfältigen Gruppe zusammengewachsen und die Diskussionen um Kunst und Friedensförderung werden dank der neuen, gemeinsamen Referenzpunkte auf hohem Niveau weitergeführt. Die mentorierten individuellen Abschlussarbeiten werden im Februar 2020 präsentiert. Wir gratulieren den sechzehn erfolgreichen Absolvent*innen!

Flyer

Ort und Jahr
Zürich, Libanon, 2019–2020

Teilnehmende
Doaa Abdin (Kairo)
Theresa Ackermann (Zürich)
Nasta Agrba (Suchum/i)
Regina Ammann-Wieland (Bern)
Bates Assilbekova (Nyon)
Nazaket Azimli (Baku)
Michal Berger Poladian (Aarau)
Sarah Lena Disch (Zürich)
Beate Engel (Bern)
Mihai Fusu (Chisinau)
Gabriel Hauser (Bern)
Sinje Homann (Zürich)
Tara Lasrado (Zürich)
Sarah Phillips (Harrisonburg)
Gianpiero Rastelli (Genf)
Anna Stäubli (Bern)
Franziska Welti (Winterthur)

Dozierende
Marcel Bleuler, artasfoundation (Zürich)
Maja Leo, artasfoundation (Zürich)
Dagmar Reichert, artasfoundation/ZHdK (Zürich)
Günther Bächler, EDA (Bern)
Rudolf Batliner, NADEL (Zürich/Vaduz)
Tobias Eisenring, FIBL (Frick/Basel)
Iris und Haimo Ganz, Bildende Kunst (Basel)
Regula Gattiker, Helvetas (Zürich)
Carole Guertler, Drosos Stiftung (Zürich)
Hanane Hajj Ali, Theater (Beirut)
Manel Salas Palau, Tanz (Barcelona)
Celine Yvon, Consultant (Genf)
Géraldine Zeuner, DEZA (Bern)

Studiengangsleitung 
Marcel Bleuler (ZHdK)
Dagmar Reichert (artasfoundation, ZHdK)

Partnerorganisation 
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Zentrum Weiterbildung

CAS Arts and International Cooperation 2017

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Foto: artasfoundation

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Der erste Jahrgang beginnt im Januar 2017 mit einem dreitägigen Modul in Zürich und führt im April in einer Studienreise nach Georgien und die von Georgien in einem Sezessionskrieg abgetrennte Region Abchasien¹. 17 Studierende nehmen am Weiterbildungskurs teil und 15 von ihnen schliessen nach Abgabe einer eigenständigen Diplomarbeit im Februar 2018 mit einem Zertifikat erfolgreich ab.

Ort und Jahr
Zürich, Georgien/Abchasien, 2017–2018

Teilnehmende
Simone Büsch-Küng (Bern)
Avital Cohen (Muri)
Emilie Florenkowsky (Berlin)
Vera Gujer (Winterthur)
Hlaing Hnin Ei (Rangoon)
Olivia Jaques (Linz/Zürich)
Philip Matesic (Illinois/Zürich)
Mariana Matveichuk (Kiev)
Shoghakat Mlke-Galstyan (Jerewan)
Efa Mühlethaler (Bern)
Abdullah Qureshi (Lahore)
Andrea Saemann (Basel)
Iva Sanjek (Zürich)
Marcel Schwald (Basel)
Caroline von Schulthess (Rifferswil)
Illia Yakovenko (Kiev)
Mara Züst (Zürich)

Dozierende
Rudolf Batliner, NADEL (Zürich/Vaduz)
Marcel Bleuler, artasfoundation (Zürich)
Asida Butba, SKLAD (Suchum/i)
Tobias Eisenring, FIBL (Frick/Basel)
Rebekka Fässler, Stiftung Corymbo (Zürich)
Regula Gattiker, Helvetas (Zürich)
Tamara Janashia, Culture Management Lab (Tiflis)
Dani Kouyate, Griot (Uppsala/Ouagadougou)
Michelle LeBaron, University of British Columbia (Vancouver)
Maja Leo, artasfoundation (Zürich)
Lali Pertenava, Kuratorin (Tiflis)
Dagmar Reichert, artasfoundation/ZHdK (Zürich)
Wato Tsereteli, Center for Contemporary Art (Tiflis)
Celine Yvone, Consultant (Genf)
Géraldine Zeuner, DEZA (Bern)

Studiengangleitung
Marcel Bleuler (artasfoundation)
Dagmar Reichert (artasfoundation, ZHdK)

Partnerorganisation
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Zentrum Weiterbildung

Finanzieller Beitrag
Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)

¹artasfoundation betont, dass die Nutzung von Bezeichnungen und Namen, besonders im Hinblick auf die Konfliktregionen, nicht als Anerkennung oder Nichtanerkennung durch die Stiftung ausgelegt werden sollen. Sie haben in diesem Zusammenhang keinerlei politische Konnotationen.